Mineralien- und Fossiliensammlung Granzer

Ammonitenfunde aus Saint Laon, Département Deux-Sèvres

  Von Gerhard Granzer, Allhartsberg   (10. November 2022) veröffentlicht in leitfossil.de

Saint Laon haben wir in der Vergangenheit schon öfter besucht und kennen den Besitzer sehr gut. Er war immer sehr freundlich und hilfsbereit, wir haben uns auch immer mit einem Geschenk bedankt. Dieses Mal kamen wir am Freitag, dem 15. Juli 2022 zum Steinbruch, dem Tag nach dem französischen Nationalfeiertag. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass an diesem Tag nicht gearbeitet wurde. Um uns im Dorf zum Besitzer durchzufragen, dazu reichten meine Französischkenntnisse nicht aus.

Unverrichteter Dinge wieder wegfahren wollten wir auch nicht. Daher fuhren wir auf einem gut befahrbarem Feldweg an die Hinterseite des Bruchgeländes und kamen zu einem Parkplatz, wo schon ein Auto parkte und auch ein Fahrrad abgestellt war. Ein gut ausgetretener Pfad führte von hinten in den Steinbruch hinein, wo wir auch gleich einen einheimischen Sammler trafen, der uns versicherte, dass es keine Probleme gibt und das Sammeln toleriert wird.

Der Steinbruch hatte sich seit unserem letzten Besuch 2017 enorm vergrößert. Man geht jetzt an mehreren Stellen in die Tiefe. An einer Stelle war die Fossilschicht auf mehrere Meter Länge gut aufgeschlossen. Allerdings war hier das Gestein sehr hart, sodass die reichlich vorhandenen Fossilien leicht zerbrachen. In der Nähe fand sich ein großer aufgeschütteter Haufen mit Material aus der Schicht. Man sah deutliche Spuren, dass hier schon andere Sammler vor uns tätig gewesen waren. Trotzdem konnten vor allem durch Umgraben noch sehr gute und reichliche Funde machen, vor allem Ammoniten der für die Schicht typischen Arten.

Abbildung 1:  Der Steinbruch von der Rückseite, mit allerdings meist tauben Abraumhaufen.


Abbildung 2:  Ein Teil meiner Ausbeute. Das Schöne an den hiesigen Fossilien ist die eisenhydroxidische Rotfärbung.


Abbildung 3:  Bei unserem letzten Besuch gefundene Ammoniten, schon präpariert. Die typischen Fossilien sind Choffatien (A) und deren Mikrokonche Elatmiten usw., oft mit Ohren erhalten, sowie viele weitere Perisphinctiden wie z.B. Parachoffatia, Grossouvria (B), Homoeplanulites, Binatisphinctes usw., Hecticoceraten (C) und Reineckeien (D).


Abbildungen 4 und 5:  Sehr häufig sind hier im Seinbruch bei Saint Laon auch die Oecoptychien der Art Oecoptychius refractus (REINECKE, 1818), die reichlich zu finden waren. Ein paar habe ich schon präpariert. Beide haben Apophysen; beim rechten ist auch die Kapuze erhalten. Ammoniten 2,5 und 1,6 Zentimeter.


Abbildung 6:  Wie dicht die Oecoptychien im Gestein liegen können, zeigt dieses Bild.


Abbildungen 7 bis 9:  Drei typische Vertreter der Perisphinctiden, Hecticoceraten und Reineckeien.


Abbildung 10:  Ein großer mit Wohnkammer erhaltener Perisphinctide. Durchmesser 13 Zentimeter.


Abbildung 11:  Eine Stufe mit zwei Ammoniten. Rechts Calliphylloceras demidoffi (ROUSSEAU, 1841) (4,2 Zentimeter); ich hörte, die Art ist sehr selten. Der andere ist ein zu den Hecticoceraten gehörendes Distichoceras janus (ZEISS, 1959).


Abbildung 12:  Nochmals das Calliphylloceras.


Sammlung und Fotos Gerhard Granzer.

 

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Gerhard Granzer
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